Geschäftsidee der dAch gGmbH
(festgelegt durch Beschluss der Gründungsversammlung am 21.11.2019)
Ingo Petz und Peter Liesegang, unterstützt durch insbesondere Irina Serdyuk und Alesja Belanovich-Petz, in enger Kooperation mit dem Fanprojekt der Sportjugend Berlin sowie der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der deutschen Sportjugend (KOS), haben in den vergangenen über 5 Jahren vielfältige und intensive Erfahrungen gesammelt, was die Konzeption, Organisation und Durchführung von Seminaren und Projekten mit (jüngeren) TeilnehmerInnen aus Osteuropa (hier maßgeblich Ukraine, Belarus, Russland) betrifft.
In den letzten 5 Jahren hat sich die Thematik der Seminare und Projekte auf „Fußball-Fankultur in der Offenen Gesellschaft“ konzentriert. Die Besonderheiten der Herangehensweise lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Durchführung weitestgehend auf Russisch – so wird die Teilnahme weiterer Personenkreise ermöglicht, die möglicherweise nicht über gute Englisch- oder Deutschkenntnisse verfügt,
- Solide Osteuropa-Kompetenz – zu jedem Zeitpunkt haben die TeilnehmerInnen die Gewissheit, dass die Organisatoren die Zustände und Rahmenbedingungen in ihren Heimatländern kennen und entsprechend einordnen können,
- Respektvoller aber bestimmter Umgang in Bezug auf Krieg und Repression in den Herkunftsländern,
- Durchführung auf Augenhöhe – Organisatoren und Referenten wollen auch immer von den TeilnehmerInnen lernen und Erfahrungen mitbekommen
- Konzentration auf Gesprächs-Charakter bei Durchführung – kein „Frontal-Unterricht“
- Ständige Berücksichtigung der sich stetig ändernden Grundsituation in den Herkunftsländern
- Ständige Verbreiterung der Basis der „ehemaligen TeilnehmerInnen“; Einbezug in folgende neue Projekte und Maßnahmen, Aufbau eines Netzwerks in welchem Vertrauen die Basis für Kommunikation und Kooperation ist.
In den vergangenen Jahren waren die Projekte institutionell beim DRA e.V. (Deutsch-Russischer Austausch e.V.) angegliedert. 2017 / 2018 / 2019 hatten sie einen Umfang von gesamt grob 430.000 Euro. Insgesamt wurden ca. 20 Seminare, 4 Workshops und 5 Arbeitstreffen sowie einige Sondermaßnahmen durchgeführt. Insgesamt beteiligt waren aus den Ländern Ukraine, Belarus, Russland mehr als 280 Personen aus dem Fußball- und Fankultur-afinen Umfeld; sowie aus Deutschland grob 50 Personen von Fanprojekten, Vereinen, Verbänden rund um Fußball.
Maßgeblich finanziert wurde das Projekt in den vergangenen Jahren durch Förderung über das Auswärtige Amt; auch die Bosch Stiftung, die Dönhoff Stiftung, der German Marshall Fund of the US, die DFB Kulturstiftung und nicht zuletzt das Fanprojekt Berlin (sowie weitere Träger) haben finanzielle Beiträge geleistet. In der Zukunft ist angestrebt, die Basis der Projektfinanzierung zu verbreitern – besonders über weiter verstärkte Kooperationen im Fußball-Bereich. Und nicht zu vergessen – mögliche Spenden.
Dem Gesamtprojekt ist es über den Zeitablauf gelungen, die Grundidee von sozial-pädagogisch basierter, unabhängiger Fanarbeit bei den TeilnehmerInnen aus Osteuropa, sowie deren Umfeld, zu etablieren und Interesse und Engagement in diese Richtung zu wecken. Des Weiteren ist es dem Projekt zu verdanken, dass es mittlerweile im deutschen Fußball-Fankultur-Lager ein kleines aber wachsendes Grundinteresse an Osteuropa und entsprechender zukünftiger Kooperation gibt. Auf dieser Basis soll aufgebaut werden.
Die dAch gGmbH ist der institutionelle Ort für die Weiterführung sowie die Erweiterung und Adaption der bestehenden Projektelemente. Auch soll sie Basis werden für analoge Seminare mit den gleichen Herangehens-Besonderheiten wie Oben geschildert. Die Rechtsform der gGmbH ermöglicht es nicht nur, sondern verpflichtet dazu, aufgrund wirtschaftlicher Herangehensweise erzielte Gewinne in den eigentlichen Zweck zu investieren – die beständige Förderung der Verbreitung und Verbreiterung der Grundgedanken der Offenen Gesellschaft sowohl in Osteuropa als auch in Deutschland. Dies ist von den Gesellschaftern so gewollt.
Die 4 oben genannten Personen verfügen jede / jeder für sich und besonders im Verbund über ein starkes Fundament an Kontakten, Beziehungen und Wissen mit und über Osteuropa; sowie zu Personen und Institutionen die sich in Deutschland mit Osteuropa befassen. Ebenso sehen sie keine Alternative zur Offenen Gesellschaft, erkennen jedoch, dass diese auch starke Feinde hat. Mit diesem Vorhaben soll sowohl eine wirtschaftliche Basis für die Handelnden geschaffen werden, als auch ein Beitrag zur Verbreitung und Stärkung der Elemente einer Offenen Gesellschaft gleistet werden – nicht nur in den Ländern Osteuropas sondern ebenso in Deutschland selber.
Willkommener Nebeneffekt ist die Stärkung der internationalen Vernetzung und Kooperation.
Die Potenziale die sich aus dem in den vergangenen Jahren erarbeiten Fundament im Bereich der Fußball-Fankultur ergeben, werden, zumindest am Anfang, einen großen Anteil an den Projekten der dAch gGmbH haben. Allerdings ist angestrebt, dass sich die Aktivitäten insgesamt ausweiten werden, auf eine Weise, die zu vielfältigen Synergien führt.
Gezeichnet: Berlin, 21.11.2019